Das Konzept der Resilienz findet in der jüngeren Vergangenheit zunehmend auch in den Sozialwissenschaften und insbesondere in der Soziologie Berücksichtigung. Dabei wird Resilienz sowohl als Phänomen des Umgangs mit komplexen, disruptiven Herausforderungskonstellationen als auch als Konzept gesellschaftlicher Selbstbeobachtung sowie als Heuristik zur Analyse sozialer und sozio-historischer Prozesse diskutiert.
Die Tagung verknüpft diese unterschiedlichen Verständnisse und rückt dabei die Frage in den Mittelpunkt, welchen Beitrag ein soziologisches und sozialwissenschaftliches Konzept von Resilienz zur Analyse sozialer Prozesse leisten kann, die sich an disruptive Phänomene („Katastrophen“) anschließen und im Rahmen derer mit diesen (mehr oder weniger produktiv) umgegangen wird. Von besonderem Interesse ist dabei, wie sich nichtlineare Prozesse beschreiben und verstehen lassen, welche sich durch ein komplexes Zusammenspiel von Phänomenen der Kontinuität und der Diskontinuität auszeichnen.
Diskutiert werden diese Fragen aus theoretischer wie aus empirischer Perspektive entlang der Leitthemen „Methodisch-methodologische Überlegungen“, „Raum-zeitliche Dynamiken“, „Konstruktionen“ und „Diskursivierungen“. Dabei ist es das Ziel, ein soziologisches Konzept von Resilienz zu entwickeln und seine Potentiale ebenso wie die mit der Verwendung des Konzepts einhergehenden analytischen und forschungspraktischen Herausforderungen zu identifizieren.
Die Tagung wird vom Projekt „Theorie der Resilienz“ der DFG-Forschungsgruppe 2539 „Resilienz. Gesellschaftliche Umbruchphasen im Dialog zwischen Mediävistik und Soziologie“ veranstaltet.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.