Tagung „Soziale Resilienz. Theoretische und empirische Beiträge einer Soziologie von Resilienz“

Vom 05. bis 06. Juli 2018 veranstaltet das Projekt „Theorie der Resilienz“ eine Tagung zum Thema „Soziale Resilienz. Theoretische und empirische Beiträge einer Soziologie von Resilienz“ an der Universität Trier. Die Tagung findet im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen der DFG-Forschungsgruppe „Resilienz. Gesellschaftliche Umbruchsphasen im Dialog zwischen Mediävistik und Soziologie“ statt.

 

Projekt „Theorie der Resilienz“

Das Projekt „Theorie der Resilienz“ ist eines der sechs inhaltlichen Teilprojekte der DFG-Forschungsgruppe 2539 „Resilienz. Gesellschaftliche Umbruchphasen im Dialog zwischen Mediävistik und Soziologie“. Es hat die Entwicklung einer soziologischen Theorie und Wissenssoziologie von Resilienz zum Ziel und besteht aus zwei Teiluntersuchungen.

Die erste Teiluntersuchung befasst sich mit der Analyse von „Resilienz als theoretischer Perspektive auf soziale Prozesse“. Diese Teiluntersuchung fragt insbesondere danach, was unter Resilienz in soziologischer Perspektive verstanden werden kann, welche Rolle dabei Konstruktions- und Deutungsprozesse spielen, wie Resilienz als Prozess mit Blick auf Mehrebenendynamiken theoretisch gefasst werden kann und wie sich der Zusammenhang von Kontinuität und Wandel sowie die Frage nach den Grenzbestimmungen resilienter Untersuchungseinheiten analysieren lassen.

Die zweite Teiluntersuchung des Projekts untersucht aus einer wissenssoziologischen Perspektive die Verwendung von „Resilienz als Konzept gesellschaftlicher Selbstbeobachtung“. Dabei werden wissenschaftliche, praktisch-professionelle und politische Verwendungen in den Blick genommen und gefragt, was jeweils unter diesen Begriffen verstanden wird und welche Implikationen damit verbunden sind.

 

Tagungsthema

Das Konzept der Resilienz findet in der jüngeren Vergangenheit nicht nur in den für seine Verwendung klassischen Feldern der Psychologie und der Sozialökologie, sondern zunehmend auch in den Sozialwissenschaften und insbesondere in der Soziologie Berücksichtigung. Dabei wird Resilienz sowohl als Phänomen des Umgangs mit komplexen, disruptiven Herausforderungskonstellationen als auch – aus einer sozialkonstruktiven Perspektive – als Konzept gesellschaftlicher Selbstbeobachtung sowie als Heuristik zur Analyse nicht-linearer, durch Nebenfolgendynamiken charakterisierter sozialer Prozesse diskutiert.

Die Tagung wird diese unterschiedlichen Verständnisse aufnehmen und den analytischen Nutzen des Resilienzkonzepts aus theoretischer wie empirischer Perspektive anhand der fünf Leitthemen „Prozessualitäten“, „Normativitäten“, „Regionalitäten“, „Diskursivierungen“ und „Dynamiken“ diskutieren. Dabei wird es das Ziel sein, ein präziseres Verständnis eines genuin sozio-historisch informierten Konzepts von sozialer Resilienz zu entwickeln sowie seine Potentiale ebenso wie die mit der Verwendung des Konzepts einhergehenden analytischen und forschungspraktischen Herausforderungen zu identifizieren.